Dies führt dann dazu, dass sich nur der Bau großer Wohnbunker mit maximaler Verdichtung auf einem Grundstück wirtschaftlich rechnet. Die Signalwirkung, die durch den Aufstellungsbeschluss der Stadtverordneten zum ehem. Singalumnat im Juni 2019 an alle Grundstückseigentümer ausgegangen ist, war und ist, dass hohe Preisvorstellungen gerechtfertigt sind. Man muss nur Geduld haben. Solange, bis sich Investoren finden, die große Mehrfamilienhäuser mit maximaler Verdichtung auf einem Baugrundstück errichten wollen.
Die im Rahmen des IKEK angestrebte Nachverdichtung in den Ortskernen durch Schließung weiterer Baulücken wird dann wohl ebenfalls zu hohen Preisvorstellungen der Grundstückseigentümer führen und am Ende zu großen Mehrfamilienhäusern.
Die Ziele des IKEK und die Empfehlungen des kommunalen Wohnraumversorgungskonzepts werden ausgehöhlt. Bezahlbarer Wohnraum für junge Familien aber auch für ältere Menschen, sei es in Form von Grundstücken für Einfamilienhäuser oder als kleinere moderne und barrierefreie Wohneinheiten sind in Laubach damit passé. Denn auch die Mehrfamilienhäuser, die auf dem Gelände des Singalumnats entstehen sollen, werden - nach allen vorliegenden Informationen - keinen bezahlbaren Wohnraum bieten.
Laubach verdient eine sorgfältigere Abwägung politischer Entscheidungen, Weitblick ist notwendig und die Bürger müssen „mitgenommen“ und nicht gegeneinander aufgebracht werden.
Andreas Wenig
Gießener Anzeiger vom 25.11.2019 |
Entwurf: Bebauungsplan "Heidstraße" |